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Kastration von Katzen aus Tierschutzgründen

Unter Kastration versteht man das operative Entfernen der Keimdrüsen. Das sind beim Kater die Hoden, bei der Katze die Eierstöcke. Die Kastration ist bei jeder Katze, die nicht zur Zucht verwendet werden soll, unbedingt zu empfehlen, weil dann die Unannehmlichkeiten des Geschlechtsverhaltens (Schreien, Geruchsbelästigung) wegfallen. Durch den Eingriff wird weder die Lebensfreude der Katze noch die des Katers beeinträchtigt. Die Tiere haben kein Wissen darüber, was sich bei ihnen verändert hat. Werden keine Geschlechtshormone mehr produziert, erlischt das Bedürfnis, den Geschlechtstrieb zu befriedigen. Beim Tier wird durch die Kastration meistens eine größere Zufriedenheit erreicht.

Die Kastration des Katers

Der Kater wird etwa im Alter von 6 bis 8 Monaten geschlechtsreif. Viele Kater beginnen zu diesem Zeitpunkt auch mit dem Harnspritzen. Bei der Kastration werden beide Hoden chirurgisch entfernt.

Viele Gründe sprechen dafür, einen Kater kastrieren zu lassen:

  • Das Harnspritzen zur Duftmarkierung wird in den meisten Fällen vermieden, auch bei älteren Katern
  • Der besondere Geruch des Kater-Urins verschwindet bereits nach 24 Stunden
  • Freilaufende kastrierte Kater sind in der besonders geschlechtsaktiven Zeit in der ersten Jahreshälfte nicht so Unfall gefährdet, weil sie weniger herumstreunen.
  • Das Problem der Überbevölkerung herrenloser Katzen wird nicht vergrößert und damit vielen Katzen ein elendes Schicksal als Streunerkatze erspart.Kastrierte Kater kämpfen seltener mit Artgenossen, werden weniger oft verletzt und deshalb nicht so häufig mit Viren (z.B. FIV, dem Katzen-Aids) angesteckt.

Immer wiederkehrende Einwände gegen eine Kastration können generell entkräftet werden:

Der Kater wird übergewichtig
Nur, wenn er zuviel zu Fressen bekommt - also Maßhalten und mehr Bewegung verschaffen

Das Verhalten des Katers verändert sich nach der Kastration
Ja, aber in erster Linie das geschlechtsorientierte Verhalten. Die meisten Kater suchen nach der Kastration eher die Nähe des Menschen.

Die Operation ist ein Risiko
Die Kastration erfolgt unter einer starken Beruhigungsinjektion, die gut vertragen wird. Komplikationen sind äußerst selten.

Der Kater entwickelt sich äußerlich nicht wie ein richtiger Kater
Das ist Geschmacksache. Wer möchte, dass der Kater ein Kater-typisches Aussehen erlangt, darf die Kastration erst nach 12 bis 18 Monaten durchführen lassen, muss aber bis dorthin die erwähnten Probleme erdulden.

Die Kastration der Kätzin

Die Kätzin wird ungefähr im Alter von 6 – 10 Monaten oder auch später geschlechtsreif. In der ersten Jahreshälfte ist die Geschlechtsaktivität besonders groß. Zu den typischen Verhaltensweisen gehört, dass sie in dieser Zeit über den Rücken rollt. Deshalb nennt man diese Periode der Zeugungsbereitschaft bei der Kätzin Rolligkeit. Bei der Kastration werden beide Eierstöcke chirurgisch entfernt.

Folgende Gründe sprechen für die Kastration:

  • Durch den Verlust der Zeugungsfähigkeit der Kätzin kann sie mit männlichen Tieren zusammengehalten werden, ohne trächtig zu werden.
  • Immer wieder betonen müssen wir, dass bei freilaufenden Katzen das große Problem der weiteren Zunahme von verwilderten, herrenlosen und meist kranken Hauskatzen nicht noch vergrößert wird.
  • Die Rolligkeit kann für eine Katze sehr belastend sein, wenn es nie zu einer Trächtigkeit kommt. Der damit verbundene Stress belastet nicht nur die Kätzin selbst, sondern auch ihre Menschen.
  • Wenn die Kätzin frühzeitig kastriert wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Milchdrüsentumoren erkrankt.

Auch gegen die Kastration der Kätzin erfolgen Bedenken, die sich teilweise mit denen gegen die Katerkastration decken. So die Sorge um das dick werden und um Verhaltensänderungen. Einzig bedenken sollte der Katzenhalter, dass seine Kätzin nie wieder Junge bekommen kann. Es sollte frühzeitig überlegt werden, ob man Nachwuchs von seiner Katze haben will.

Die Kastration der Kätzin erfolgt in Vollnarkose, die von einer gesunden Katze im Allgemeinen gut vertragen wird. Komplikationen sind sehr selten und lassen sich weitgehend vermeiden, wenn die Katze in jungem Alter und nicht während der Rolligkeit oder während der Trächtigkeit kastriert wird.

Sterilisation anstelle einer Kastration?

Bei der Sterilisation werden im Gegensatz zur Kastration nicht beide Eierstöcke entfernt, sondern nur die Eileiter durchtrennt. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone bleibt erhalten. Die Kätzin wird weiterhin rollig. Gerade deshalb ist von der Sterilisation abzuraten! Die ständige, nicht zur Trächtigkeit führende Rolligkeit belastet die Kätzin viel stärker als der durch die Kastration herbeigeführte Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen.